Freitag, 20. Mai 2016

Hochintelligent, unglaublich witzig und absolut spannend ...

Im Perlentaucher hat Thekla Dannenberg Allesfresser besprochen.  

"Lisa Nerz muss sich also ihre Lederjacke ausziehen, um undercover - und seltsamerweise im Auftrag von Polizei und Staatsanwaltschaft - in der militanten Veganerszene zu recherchieren", heißt es da unter anderem. "Grandios arbeitet Lehmann mit der soghaften Wirkung, die ein solch gruseliges Wissen entfaltet. Auch wenn es einem den Appetit verdirbt, will man immer mehr von den Schandtaten erfahren. Aber weil Lehmann die ausgefuchste Autorin ist, die sie ist, setzt sie diesem unmoralischen Irrsinn den moralischen Wahnsinn entgegen, zu dem jeder Rigorismus unweigerlich führt und der sich auch aus einem verrückten Willen zum Leidensstress speist: "Askese hat es immer gegeben. Selbstkasteiung, Selbstbestrafung, Selbstkontrolle. Es gibt Leute, die brauchen das. Eine Sucht nach Überlegenheit. Magersüchtige Mädchen können dir den Lustgewinn daraus erklären.""

Hier noch mal der Link zur ganzen Besprechung.


Donnerstag, 19. Mai 2016

Gewitzte, großartige Erzählerin und begnadete Rechercheurin ...

Elmar Krekeler hat offenbar Vergnügen mit meinem Krimi Allesfresser gehabt und ihn in der Welt besprochen. 

Der Autor bezeichnet sich selbst als Flexitarier und Wechseljuicer und findet:

"Lisa Nerz, ein Restpunk auf dem Weg ins Bürgerliche, undercovert sich bei den Veganern ein. Sie kommt ganz nah ran an alle Spielarten des Denkens im Kern der Anti-Omnivoren-Aktivisten und der angeschlossenen Debattenabteilungen. Wie bei allen Themenkrimis hat die Erzählweise der gelernten Journalistin, gewitzten, großartigen Erzählerin und begnadeten Rechercheurin Lehmann den Vorteil der doppelten Aufklärung. Man kommt eben nicht nur dem Mörder auf die Spur, sondern auch einem gegenwärtigen Alltagsphänomen auf den Grund. ..."  >>zum ganzen Artikel von Elmar Krekeler.

Freitag, 13. Mai 2016

Richtigstellung


In meinem jüngsten Krimi "Allesfresser" behauptet eine Figur auf Seite 116, dass die Holocaust-Kampagne der Tierrechts-Organisation PETA nicht nur in Deutschland sondern auch in Österreich verboten worden sei. Da habe ich einen Fehler gemacht. Richtig ist vielmehr, dass die Kampagne in Österreich höchstrichterlich erlaubt wurde. 
Auch Romanfiguren müssen bezogen auf real existierende Organisationen oder Personen die Fakten richtig wiedergeben. Für meinen Recherchefehler bitte ich PETA und meine Leserinnen und Leser um Entschuldigung. 

Der Fehler wird in den nächsten Auflagen korrigiert. Wer mehr über PETA erfahren möchte, kann sich hier informieren. 

Christine Lehmann. 




Mittwoch, 4. Mai 2016

Vom Umschlag der Rechthaberei in Gewalt

Ratlos unter radikalen Veganern - so titelt Thomas Klingenmaier seine Rezension meines Krimis Allesfresser, den ich vergangenen Montag in Stuttgart vorgestellt habe. 

„Allesfresser“ liest sich wie die problembewusste Fortsetzung von Wolfgang Schorlaus „Am zwölften Tag“." meint Klingenmaier. "Lehmann aber denkt sich selbst und den Leser konsequent in die Sackgasse des aufrechten Tierschutzes. Egal, was er wie tut, der Mensch beutet andere Kreaturen aus. Jene verhärmten Gestalten des Romans, die radikal anders zu leben versuchen, sind keine Witzfiguren, sondern meist tragisch Scheiternde. Allerdings wird auch eine andere Lisa-Nerz-Tradition fortgesetzt: Diese Krimis suchen die gefährlichen Schnittstellen von Persönlichkeitsstörungen und Ideologiestarre, den Umschlag der Rechthaberei in Gewalt."

Den ganzen Artikel gibt es hier bei der Stuttgarter Zeitung.

Thomas Wörtche hat im Deutschlandradio Kultur meinen Krimi ebenfalls besprochen. Sein Resümee: "Allesfresser" ist, so gesehen, eher ein Diskurs-Roman als ein Action-Roman oder ein psychologischer Roman. Denn die Diskurse, die verhandelt werden, sind keine abstrakten, direkt auf die Handlung und auf die Figuren hin entworfenen Positionen, sondern solche, die im nicht-fiktionalen Bereich unseres Alltags eine große Rolle spielen und jederzeit off- und online zur Verfügung stehen.
"Allesfresser" gehört also zu der Gruppe "politischer Kriminalromane", in denen sich fiktionale und nicht-fiktionale Narrative durchmischen und dadurch neu positioniert werden. Man könnte "Allesfresser" mit Fug und Recht als "Roman der Einmischung" bezeichnen, weil er die richtigen Fragen stellt, ohne dass er die Antworten zu kennen behauptet; auch wenn die Konvention, der zufolge am Ende ein Täter gefunden sein muss, aus Gründen der breiten Kommunizierbarkeit erfüllt wird.
Eine Art Quadratur des Kreises, die Christine Lehmann höchst unterhaltsam und vergnüglich gelungen ist."