Mittwoch, 28. März 2012
Kriminetz fragt Christine Lehmann
Kriminetz: In „Totensteige“ geraten Lisa und ihr Lebensabschnittsirrtum Richard Weber in die Welt der Parapsychologie. Wie bist du auf dieses Thema aufmerksam geworden und hast du im Rahmen deiner Recherche zu „Totensteige“ an einer „Geistersitzung“ teilgenommen?
Lehmann: Das Thema lag in der Luft. Es ist mir einfach eingefallen. Ich habe aber seit meiner Kindheit Beziehung dazu. Beispielsweise kannte ich Hans Bender, den damaligen Leiter des Freiburger Instituts für Parapsychologie. Meine Eltern haben zum Spaß Tischrücken veranstaltet. Mir war aber damals schon klar, dass dabei nicht ein Geist zu uns spricht, sondern dass wir die Antworten mit unbewussten Muskelbewegungen in einem sich selbst organisierenden System selbst produzieren. Und im Krimi „Totensteige“ geht es eigentlich um das Ringen von Rationalität und irrationalen Ängsten, mit denen die Medien ihre Geschäfte betreiben, wobei sie – und das sehe ich als reale Gefahr – unsere eigentlich aufgeklärten westlichen Gesellschaften an den Abgrund treiben. Es ist eben wie ein Spuk.
Das ganze Interview geführt von Claudia Schmid.