Mittwoch, 9. Oktober 2013

"Sehr zu empfehlen, dieses Buch." - Eine Wow!-Rezension

Foto: Günther Ahner
von Dieter Paul Rudolph in Krimi-Couch.

Alles sehr riskant, was ich in den "Affen von Cannstat" gemacht habe, schreibt Rudolph, aber irgendwie gelungen. Funktioniert. Ist mutig. Es erzählt eine, die in U-Haft sitzt, weil die Detektivin einen Fehler gemacht hat. 

"Hm, denkt man bei diesem Setting, endlich hat Christine Lehmann einen Nicht-Lisa-Nerz-Krimi geschrieben. Das ist mutig und bot sich nach den Turbulenzen im letzten Roman (Totensteige) gerade an. Bald jedoch wird klar, dass Lehmann auf ihre bewährte Serienheldin nicht gänzlich verzichten kann. Sie spielt eine, wenn auch gewichtige, Nebenrolle, der Fall beugt sich nicht ihrer Perspektive. Das ist noch mutiger."

Dieder Paul Rudolph sucht nach der Zuordnung - Was ist dieser Krimi? Was macht er eigentlich? - probiert reizvoll die Möglichkeiten durch, ihn zu packen, und stellt zum Schluss fest: 

"All das ist nicht ohne Risiko und hätte leicht schiefgehen können. Aber ist es nicht. Lehmann verschiebt die Bauelemente von »Krimi«, ohne sie theatralisch umzustürzen. Sie zieht ein Netz von Analogien über den Text (der naheliegende Vergleich Mensch – Tier), destabilisiert ihre Serienheldin und verweigert uns die tröstliche Gewissheit einer platten Psycho-Logik. Am Ende ist Die Affen von Cannstatt so etwas wie ein Lehr-Krimi. Wir haben viel gelernt und sind aufgefordert, das Gelernte anzuwenden. Geschenkt wird uns nichts, nicht einmal ein völlig »befriedigender« Schluss. Schön so. Sehr zu empfehlen, dieses Buch."

Vielen Dank, Dieter Paul Rudolph. Hier der ganze Artikel auf der Krimi-Couch