Montag, 7. November 2022

Erste Rezensionen zu "Und jetzt ist Schluss"

Es gibt erste Rezensionen zu meinem neuen Roman auf Plattformen für Leserinnen und Leser. 

Loveleybooks: Unbedingte Leseempfehlung von Kabrakiel: "Ruth ist seit einanhalb Stunden tot und hält von dieser Warte aus Rückschau auf ihr Leben. Ihre Kindheit als Scheidungskind in den dreißiger Jahren in Halle, ihre zwangsweise Flucht aus der DDR in den Westen, wo sie Markus trifft, der ebenfalls eher unfreiwillig die DDR verlassen musste. Ihre Ehe die in Genf beginnt und die beruflich bedingten Umzüge, Markus ist Journalist, um schließlich über Hamburg in Stuttgart zu laden. Markus beruflichen Erfolge, während Ruth, die ihr Studium abgebrochen hat, darunter leidet, auf Haushalt und Kinder reduziert zu sein, nicht wirklich gesehen zu werden. Die beiden Töchter, das ständige Kochen und ihrem Mann den Rücken freihalten, sind ihr lange nicht genug. Auch das Kontakthalten mit der Ostverwandschaft ist in einem geteilten Land schwierig und die Missverständnisse, die aus den verschiedenen Lebensgrundlagen resultieren, belasten doch sehr. (weiterlesen)

Lesenswertes aus dem Bücherhaus"Es muss still sein, wenn man sterben will." Das ist einer der Sätze, die mich beeindruckt haben, wie kann man gehen, wenn die Menschen, von denen man geliebt wird, traurig und vielleicht verzweifelt festhalten? Ruth hatte ein langes Leben, geboren 1930 in Halle, erlebt sie die Nationalsozialisten, die DDR und deren Auflösung, nach ihrer Flucht, wir erfahren über die schwierige Beziehung zu ihrer Tochter, die das schriftstellerische Talent des Vaters Markus geerbt hat, der akribisch alles, was in seinem Leben geschah, aufschrieb, in Listen notierte er Tage, an denen sie Skat spielten, er erzählt von seinen Reisen nach Schweden und Amerika, aber kein Wort über Ruth, als hätte sie in seinem Leben nicht existiert, ich fühlte mich Stellvertretend gekränkt, nicht einmal die Nachricht das sie ein Kind erwartete, befand er einer Erwähnung wert. (weiterlesen)

Kulturbowle: Familienleben hüben und drüben: Ruth Winklers Lebenserzählung steht stellvertretend für die Geschichte vieler deutscher Frauen. Sie erzählt aus der Ich-Perspektive ihre eigene, zutiefst persönliche Geschichte mit allen Höhen und Tiefen und spannt den Bogen von ihrer eigenen Kindheit und Jugend über alle wichtigen Stationen ihres Lebens bis hin zu ihrem Tod. 
„Interessant war er durchaus. Er war in Indien geboren, hatte ein Semester in Edinburgh studiert, einmal Ferien auf Schloss Lüttich-Bärenstein gemacht, ein Grab geplündert und einen Totenschädel besessen, bei einer Radtour mit seinem Freund Lux im Erzgebirge für unerhörte 10 Mark ein Aquarell gekauft, das bei ihm in der Bude hing, er kannte London und Amsterdam, hatte viel gelesen, wirkte weltgewandt, erzählte gern und sehr witzig und schrieb jeden Abend Tagebuch, das war ihm heilig. Wir hatten bald einen vertrauteren Umgang miteinander und duzten uns und ich lud ihn Sonntagnachmittag zu Kartoffeln und Quark in meine Bude ein. Wir diskutierten über den subjektiven Realismus Fichtes. Da war ich vielleicht schon etwas verliebt.“(S.74) (...) Großes Thema des Romans ist die Trennung von der Familie, die im Osten zurückgeblieben ist. Sehr eindringlich wird geschildert, wie aufgrund von Wunschlisten unzählige Pakete gepackt und geschickt werden, wie aufwändig und langwierig die Einreisemodalitäten und die Planung eines Familienbesuchs waren und wie oft bei entscheidenden Momenten wie Hochzeiten, Taufen, runden Geburtstagen, Ehejubiläen oder Beerdigungen die Familie doch nicht zusammen sein konnte. (weiterlesen)