Mittwoch, 26. Juni 2024

Ein Lesevergnügen und Augenschmaus

Wenn die Rezensent:innen schweigen, dann macht es die Buchandlung eben selbst. Die HAMMET-KRIMIBUCHHANDLUNG hat als Lesetipp eine schöne Besprechung veröffentlicht zu meinem Krimi "Alles nicht echt." 

Darin heißt es: "Ein (pardon) herrliches Lesevergnügen. Vor allem, wenn man (wie meine Wenigkeit) seit jeher eine Schwäche für freche Frauenkrimis hegt, die kein Blatt vor den Mund nehmen und ihre tolle Detektivheldin durch allerlei Turbulenzen jagen. Flott, munter, beherzt erzählt. Geschliffen, pointiert. Noch konzentrierter und bissiger als Sara Paretsky, die sich als Vergleich aufdrängt, weil die amerikanische Altmeisterin auch immer möglichst viel reinpackt, thematisch, in ihre engagierten und aufklärerischen Kriminalromane." 

Und sie endet damit: "P.S.: Ein Extralob gibt’s noch für diese wunderhübschen … tja, wie heißen die? Icons? Piktogramme? Vignetten? Diese Miniaturgrafiken jedenfalls, die jedem Kapitelchen vorangestellt sind, so wie ganz früher einmal in Büchern jedes neue Kapitel mit einem großen, verschnörkelten Anfangsbuchstaben begann. - Eine Spielerei, ja, aber eben jedesmal eine kleine Freude, ein kleiner Augenschmaus."

Mit Fakten gegen Mythen

Die Presse in der Schweiz findet unser Buch "Velowende"sehr interessant. Es gibt drei neue Rezensionen, eine davon auch aus Deutschland. 

"Velostadt wird man, wenn man es will", titelt die Zeitung P.S. online: " ... das Buch «Velowende» ist viel mehr als eine blosse Anleitung. Die Autor:innen Patrick Rérat, Ursula Wyss, Michael Liebi und Christine Lehmann plädieren in der Einleitung für eine lebendige Stadt, um anschliessend Radumdrehung für Radumdrehung den Weg dorthin zu weisen. Sie tun das in drei Teilen mit jeweils mehreren Unterkapiteln. Vom ersten Teil, «Verstehen: Die Stadt und die Velofahrenden gefangen im System Auto» über den zweiten, «Argumentieren: Velofahren für alle» bis zum dritten, «Umsetzen: Die drei Velo-V» führen sie die Leserin auf eine spannende Tour. Sie beginnt mit der «Auto-Normativität» als «falsch verstandene Freiheit» und dem «vermeintlichen Anrecht», mit dem Auto mitten in die Stadt zu fahren. Und nein, es geht den Autor:innen weder zu Beginn des Buchs noch irgendwann später darum, jemandem etwas zu verbieten. Aber sie zeigen Zusammenhänge auf und ziehen Schlüsse daraus, zum Beispiel so: «Dem Autoverkehr mit seinem Anspruch auf Geschwindigkeit am meisten Platz auf den Strassen einzuräumen und gleichzeitig eine lebenswerte Stadt für die Menschen zu wollen ist ein Widerspruch in sich. Deshalb: Welche Stadt und Agglomeration wollen wir heute und in Zukunft sein? Wie sollen die Strassen aussehen? Welche Nutzungen wollen wir auf ihnen ermöglichen?»"

Im polisForum (Polis. Magazin für Urban Development, Deutchland) wird Velowende in einem Buchtipp ausführlich vorgestellt, wenn auch hinter der Registrierschranke, und endet mit dem Zitat unseres letzten Satzes: "Der zehnte Schritt lautet übrigens „@alle: Noch heute anfangen. Radfahren macht Spaß, es macht glücklich und hilft allen Städten.“ – zweifelsohne nicht nur ein zum Buchinhalt passender Abschluss-, sondern zugleich in puncto Velo(wende) auch ein schöner Startgedanke ..."

Und in den Kulturtipps der "Biel-Benkemer Dorf-Zytig" vom 28. Juni 2024 (Nr. 578) (noch nicht online) heißt es: "Das von vier Velofachpersonen verfasste Buch ist ein feuriges Plädoyer für die Benützung des Fahrrads. Vor allem in Städten und Agglomerationen sind die Vorteile des Zweirades offenkundig. Selbst aus Vorortsgemeinden – nehmen wir als Beispiel Biel-Benken – können Zentrumsziele in der Regel in konkurrenzlos kurzer Zeit angefahren werden." 

Im Polis-Magazin (Polis Neugier) gab es einen Buchtipp am 19. Juni, für den man sich allerdings kostenlos anmelden muss. 

Montag, 3. Juni 2024

Lisa Nerz im Irrgarten der Fabulierlust.

Zwei neue Rezensionen zu "Alles nicht echt" sind mir untergekommen. Sie vermissen die klassische Krimihandlung und die gewohnte Dramaturgie des Krimis. 

Das kann ich gut verstehen. Denn bei mir ist diesmal die Whodunnit-Recherche ein Randthema in einer Welt, die sich Lisa Nerz als eine ungeheuer kreativ ausfabulierte Welt darstellt: Alle erzählen ihre Geschichten und alle Geschichten unterwerfen die Wirklichkeit einer narrativen Verzerrung, auch diejenigen - etwa in einer ernsthaften Nachrichtenredaktion -, die sich bemühen, die Welt objektiv darzustellen. Lisa Nerz sucht die Wahrheit in einem Irrgarten der allzumenschlichen Fabulierkunst, mit der wir alle unsere Wirklichkeiten unkenntlich machen. Eine kopflose Leiche ist da eine Realität, die man nicht umdeuten kann. Doch die übliche Krimidramaturgie würde die Lösung des Falls verhindern - nämlich fantastisch und dramatisch machen-, deshalb löst Lisa Nerz ihn anders. 

Franz Rumpel schreibt am Schluss seiner durchaus positiven Rezension im Culturmag: "Das ist alles, auch bei mäßig funktionierender Rahmenhandlung, wieder mal erfrischend klarsichtig, klug, aktuell, widerborstig und mit Gewinn zu lesen."

Und kyr schreibt im Büchermagazin Juni (noch nicht online zu lesen) weniger begeistert, aber auch nicht gänzlich unzufrieden: "Wortreicher Erklärkrimi, in dem die Handlung zur kleinteiligen Nebensache gerät."